Bist du dir SICHER?
Kennst du diese Frage? Und was stellt sie mit dir an – im Innen… und ja, auch im Aussen? Bleibst du bei deiner Antwort, wirst du unsicher, hinterfragst dich und dein Denken, Fühlen? Zweifelst du an deiner Aussage?
Das kann bei mir auf alle Fälle vorkommen – manchmal, weil ich wirklich un»sicher» werde, manchmal jedoch auch, weil mein Gegenüber «es besser» weiss oder sicherer auftritt. Und ja, manchmal spricht es auch schneller, als dass meine Denke bereit ist für eine klare und fundierte Antwort.
So oder so – Un»Sicher»heit macht etwas mit mir. Sei es, dass gewisse Trigger aktiviert werden, mein kindliches Ich zum Vorschein kommt oder auch, weil ich einfach unsicher bin, ob meine Antwort «richtig» ist. In diesen Momenten begegne ich mir selbst – und bin dann oftmals überrascht, dass ich «noch immer» an denselben Punkten stolpere. Das Leben ist ein lebenslanges Lernen – vor allem, wenn es darum geht, mich selbst gut zu kennen, anzunehmen, zu akzeptieren, zu sein. Was mich immer wieder herausfordert… und wachsen lässt.
Ich bin ein Mensch, der gerne «laut» denkt. Das bedeutet, dass ich auch mal anecke mit meinem Denken, meinen Ansichten, meiner Sicht auf gewisse Dinge. Darum sind mir «meine» Sicherheiten auch wichtig, sie erden mich und lassen mich die eine oder andere Situation «aushalten». Mein Wohlfühlen im Aussen erhält eine grössere Präsenz, je wackliger mein Innenleben ist. Ich stütze mich auf Routinen und Rituale und lebe diese in solchen Momenten umso intensiver. Attitude – eine meiner wichtigsten Stützpfeiler auf meiner Selbstsicherheits-Brücke.
Was brauchst du, damit du dich wohlfühlst? In dir drinnen? Was gibt dir Sicherheit? Weisst du um deine Bedürfnisse?
Die «innere» Sicherheit ist diejenige, die mir ab und an einen Streich spielt und mich auch immer wieder herausfordert. «Schau genau hin, horche in dich hinein. Welche Stimmen sprechen da zu mir?»
Ja, auf diesen Wegen bin ich immer noch oft anzutreffen. Dann heisst es für mich: «Nimm dir Zeit für dich. Gehe in die Stille. Horche in dich hinein. Fühle.» Das kann ein langwieriger Prozess sein, denn ich justiere, verwerfe Gedanken, denke laut. Solange, bis ich wieder sicher stehe.
In der Regel – auf alle Fälle bei mir – sind es Momente, Blitzlichter, Erinnerungen, denen ich zu wenig Aufmerksamkeit schenke, die sich einschleichen – in meine Seele und sich dort einnisten. Bis ein weiterer Trigger dazukommt. Dann ist es vorbei mit meiner inneren Sicherheit, meinem Wohlfühlen. Ich gerate in einen Strudel, verliere meine Paddel und schaukle wild in meinem kleinen Boot auf dem
grossen Ozean umher. Orientierungslos – mit wenig Aussicht auf einen Anker oder eine Reissleine, welche ich ziehen könnte. Diese Reissleine bedeutet für mich, zurückfinden in eine Routine, die mir Sicherheit bieten kann. Ja, wenn ich diese verpasse, fühle ich mich schutzlos und bin verwirrt. Ich traue mir selbst nicht mehr.
Dieses Gefühl ist unglaublich stark, macht mich in diesen Momenten handlungsunfähig. Ich fühle mich ungeschminkt, verletzlich und weiss in der ersten Zeit nicht, wie und was mir geschieht. All meine Strategien, all meine Routinen sind nicht abrufbar, meine «Rüstung» hat Risse und ja, ich erkenne mich kaum wieder. In solchen Situationen greife ich zu zwei möglichen Optionen, welche ich im «Autopilot»
einschalte:
Ich gehe in den Rückzug oder «trete» um mich. Wähle ich den Rückzug, fühle ich mich im Nachhinein definitiv sicherer, weil ich in diesem Augenblick meine verletzliche Seite, meine Wunden selbst versorge – bevor ich dann wieder teilnehme im Aussen und mich mitteile.
Trete ich um mich, unkontrolliert in meinem Fühlen, taucht im Nachhinein ein weiteres Gefühl auf, nämlich die Scham. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Wie konnte ich mich so gehen lassen? Ja, und das dann anzunehmen, zu akzeptieren, ist nochmals ein Kraftakt.
Vor ein paar Monaten war ich in so einer Situation. Viele kleine Dinge ignorierend, mein Unwohlsein sein verdrängend, meine «Rüstung» zurechtrückend – bis es dann nicht mehr gegangen ist. Ich habe nicht auf meine Bedürfnisse gehört, habe mich in der Gruppe nicht so eingebracht, wie ich hätte sollen. Dieses «unkontrollierte» Ausbrechen aus mir selbst war eine schmerzhafte Erfahrung – und das
Gefühl der Scham in diesem Kontext definitiv wenig hilfreich. Dazu kommt, dass ich mich nicht erklären konnte und dann den Rückzug eingeläutet habe. Das Erkennen des Auslösers war eine Erleichterung – im ersten Schritt. Das Annehmen des immer gleichen Triggers, welcher hier «wieder» seine Plattform erhalten hat, hat gedauert. Laut Denken und mich mitteilen, das war und ist mein Schlüssel – zurück zu meiner inneren Sicherheit. Ich habe – so hoffe ich – daraus gelernt. Das nächste Mal mache ich es anders, oder?
Was ich Innen fühle, wird im Aussen sichtbar. Haltung, Attitude. Einmal mehr habe ich erfahren, dass es OK ist, so wie ich bin – mit allem, was dazu gehört. Das Grossartige an diesem Erlebnis war und ist, dass meine innere Sicherheit – mein Vertrauen in mich und somit auch in mein Umfeld – diesen Sturm gut und heil überLebt hat.
Innere Sicherheit heisst für mich, ich darf so sein, wie und wer ich bin. Ich kann mich fallen lassen und werde aufgefangen. Laute Gedanken sind willkommen, auch wenn sie nicht immer auf fruchtbaren Boden fallen. Es ist alles Teil von mir. Danke – an alle da draussen, die mich so annehmen, wie und wer ich bin. Mit allen wunderbaren Seiten und auch denen, die nicht immer sichtbar sind.
Ja, ich bin mir sicher… denn meine Sicherheit lebt im Wechselspiel, im Auffangen, im Herausfordern, im Annehmen, im Sein. Von mir … und von dir.
Meine «Trigger» sind Teil meines Alarmsystems. Und ja, wenn ich zu fest im Aussen bin, ausserhalb meiner inneren Wohlfühl-Base, kann es vorkommen, dass ich meine innere Stimme überhöre… Ich lerne immer weiter… und lasse auch das Leben mit einfliessen… denn zum Schluss weiss ich, dass ich auf meine Intuition hören darf… und soll… denn sie meint es immer gut mit mir.
Also, ich frage dich nochmals… bist du dir SICHER?
Kennst du deine Bedürfnisse und kannst sie für dich einordnen? Grossartig! Und falls du sie noch nicht kennst, denkst du spätestens jetzt darüber nach, oder? Dann achte auch darauf, dass du gut auf dein Bauchgefühl hören sollst – und darfst. Niemand kennt dich besser als du selbst.
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